MANUACT: Ringvorlesung Mit den Händen sprechen

 

Ellen Fricke (Technische Universität Chemnitz):

Grammatik multimodal oder warum wir nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit unseren Händen sprechen
 

 

Das menschliche Sprechen besteht nicht nur aus Artikulationen des Mundes, die primär mit dem Ohr wahrgenommen werden, sondern auch aus sichtbaren Artikulationen anderer Körperteile, die auf das Auge wirken. Eine besondere Stellung nehmen dabei die Bewegungen der Hände ein: Die Gebärdensprachen der Gehörlosen zeigen, dass auch Handbewegungen allein als Artikulationen voll ausgebildeter Sprachen gelten können. Wenn es sich so verhält, dass Handbewegungen grundsätzlich das Potential zur Ausbildung einer Grammatik haben, wie steht es dann mit der Grammatikfähigkeit derjenigen Handbewegungen, die das Sprechen der Hörenden begleiten? Ist eine Einzelsprache wie das Deutsche partiell multimodal? Und wenn ja, wie können wir solche Formen der Komplexität beschreiben?

 


 

Termin: Mittwoch, 25. November 2015 um 19.00 Uhr.
Ort: Vortragssaal des Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, 5. Etage, Zugang über das seitliche Treppenhaus Bahnhofstraße, Ecke Brückenstraße.